Hast du die Schnauze auch langsam voll? Aber hey, es gibt Hoffnung. Und wunderbare Neuentdeckungen. Ein Beispiel dafür ist das Avant-Gouz im Gundeli. Neben frischem Grünzeug und exotischen Gewürzen offeriert dir Pierre Mendy einen kurzen Moment der Ruhe und des bewussten Genusses.

Heute Morgen bin ich so richtig besch***** aufgestanden. Endlich mal wieder was «Normales» machen wollte ich. Irgendwo gemütlich einen Cappuccino trinken. Oder von mir aus auch einen pre-lunch Dirty Martini. Hauptsache normal!

Aber ja, wir müssen uns noch gedulden, ich weiss.

Also habe ich mich gefragt, was ich denn am allerliebsten tun würde – normal hin oder her. Ich kam zum Schluss: Mal wieder wie früher ein bestimmtes Quartier abklappern und mich (hoffentlich) von bisher unbekannten Spots und neuen Begegnungen überraschen lassen. Na dann los!

Ich entschied mich fürs Gundeli, habe vom Margarethenpark aus so ziemlich jede Strasse abgeklappert. Was für eine Ernüchterung! Der Ping Pong-Tisch in der Blauensteinerstrasse und die hübsche Lobby des Complete Centers gehörten zu den Highlights meiner Neuentdeckungen. Ich mein: Nicht mal Tibits war für Take-Away offen!

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Süsser Nachgeschmack nach bösem Erwachen

Schon fast hätte ich den Bettel hingeschmissen, als ich plötzlich frische Tomaten, Kräuter und Süsskartoffeln entdeckte; an einem Ort, wo sie sonst nicht stehen. Vor dem Avant-Gouz nämlich. Keine Frage, dass ich das abchecken musste. J’adore Pierres cuisine!

Im Innern des charaktervollen Bistros an der Güterstrasse wurde es sogar noch bunter: Kräuter, Gewürze, Früchte, Gemüse, eingelegte Oliven … wo das Auge hinreicht! Aber auch ausgewählte Lebensmittel, die teilweise an Mümpfelis von Oma erinnern; nette Flaschen – gefüllt mit Wein, Pastis und sonstigem Seelenbalsam –; Tee und Pumpernickel gehören zum neuen Sortiment von Avant-Gouz.

«Wir bieten so ziemlich all das an, was wir sonst servieren würden», erklärt mir Besitzer Pierre Mendy. Das Gemüse und Obst stammt unter anderem von regionalen Bauern. Die Gewürzauswahl ist ähnlich exotisch wie der ursprünglich aus dem Senegal stammende Pierre selbst. Was sich daraus alles zaubern lässt, verrät das täglich wechselnde afrikanische Menü zum Mitnehmen. Für 18 Franken gibt’s von Platanos bis Kürbis so ziemlich alles an feinstem Gemüse – mit veganer oder fleischiger Begleitung. Auch auf die göttlichen Sandwiches, Bowls und Kaffeekreationen musst du nicht verzichten.

Bei mir im Korb gelandet sind das vegane Tagesmenü, ein Sandwich mit frischen Pilzen, Süsskartoffeln, Bananen und Zatar.

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«Es ist uns ein wichtiges Anliegen, den Menschen in der aktuell schwierigen Zeit ein bisschen Normalität und vor allem auch einen Moment des Genusses schenken zu können», so Pierre. Ihm falle auf, dass aktuell viele Leute das Haus nur noch verlassen, um schnell, schnell das Nötigste bei Coop oder Migros zu besorgen.

Für mich unverständlich. Denn bei Pierre kannst du zwischen 9 und 16 Uhr nicht nur frei von fremden Ellbogen und gestressten Blicken durch den kleinen Frischemarkt stöbern, sondern erlebst du hier auch einen Moment Kurzferien. Und du verlässt den Laden mit einem lachenden Herzen und Hoffnung auf bessere Zeiten wieder. Versprochen! 

You made my day, Avant-Gouz – merci beaucoup!

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