Die Bise pfeift um die Ohren und die Tage sind definitiv zu kurz. Höchste Zeit, dass wir die Nächte wieder mehr zelebrieren! Wir haben sieben Basler Cocktailbars besucht und verraten dir, auf welche Seelenwärmer du dich aktuell freuen darfst.
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Blaupause: Julia Schär

Bitte vervollständige den Satz: Du mixt am liebsten ...

Julia: ... mit hausgemachten, regionalen und vor allem saisonalen Produkten.

Lieblingsbar in Basel:

J: Viel zu viele! Je nach Situation und Jahreszeit.

Auf welche wärmende Kreation darf man sich in der Blaupause freuen?

J: Auf die Heisse Quitte. Ein wärmender Drink aus Quitten-Brand, Sake, hausgemachter Quitten-Confi, fassgelagertem Kaffeebitter, Sahne und heissem Wasser. (Siehe Titelbild)

Blaupause // Utengasse 28 // Mittwoch, Donnerstag & Sonntag: 17 bis 24 Uhr, Freitag & Samstag: 17 bis 1 Uhr

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Herz: Stefano Haegi

Welchen Drink könnte man in deinen Augen von den Karten streichen?

Stefano: Ich bin weniger der Meinung, einzelne Cocktails streichen zu müssen, sondern würde ich es eher begrüssen, sämtliche Drinks, vor allem Klassiker, auf einem zeitgemässen Standard zu servieren.

Drei Gründe, weshalb du besonders gerne im Herz arbeitest:

S: Das Quartier und seine Nachbarschaft sind einzigartig sympathisch; Martin und Norbu, die für mich sehr viel mehr sind, als nur Arbeitgeber; der gemeinsame Wille, einen Herzensort zu schaffen.

Auf welche wärmende Kreation darf man sich im Herz freuen?

S: Reinterpretierte Klassiker und Eigenkreationen wie der Schümli Pflümli wärmen Bauch, Herz und Seele.

Herz // Clarastrasse 11 // Dienstag bis Samstag: 18 bis 1 Uhr

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Angels’ Share: Rebekka Salzmann

Die Basler Barszene kurz umschrieben:

Rebekka: Die Basler Barszene ist vielseitig, innovation, stetig wachsend und entwickelt sich weiter. Was ich besonders schätze, ist, dass es ein Miteinander und kein Gegeneinander ist (Beispiel Basel Bartender Verein).

In welchem Moment bitte keinen Alkohol:

R: Ich selbst trinke normalerweise unter der Woche gar keinen Alkohol, das tägliche Feierabendbier ist alkoholfrei. Zudem halte ich nichts von Alkohol während dem Arbeiten, dies macht in meinen Augen einen unprofessionellen Eindruck.

Auf welche wärmende Kreation darf man sich im Angels' Share freuen?

R: Momentan haben wir leider keine warmen Drinks auf unserer Karte, jedoch wird dir beispielsweise auch bei unserem Signature Drink Tonka-Feige warm ums Herz. Ein Mix aus Cognac, Madeira, Grand Marnier, Tonkabohne, Feige und Verjus.

Angels’ Share // Feldbergstrasse 51 // Dienstag bis Donnerstag: 17 bis 24 Uhr, Freitag & Samstag: 17 bis 1 Uhr

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Zum Kuss: Markuss Engeler

Du als Spirituose:

Markuss: Ein guter, fassgelagerter Rhum Agricole.

Dein Rezept gegen Kater?

M: Witer mache!

Auf welche wärmende Kreation darf man sich im Zum Kuss freuen?

M: Auf den Punch de Noël. Ein Seelenwärmer aus unter anderem Mandarinensaft, Rhum Agricole Blanc de Marie Galante, Sternanis, Zimt und Honig. 

Zum Kuss // Elisabethenstrasse 59 // Montag bis Freitag jeweils bis 22 Uhr

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Smuk: Saveria Schmidt

Mit welchen Zutaten arbeitest du am liebsten?

Saveria: Kräuter, Beeren und Früchte.

Tag oder Nacht?

S: Beides mega gärn!

Auf welche wärmende Kreation darf man sich im Smuk freuen?

S: Auf Aschenprödel. Dieser Drink besteht aus Amaretto, Rum, Apfel und Zitrone. (Und gibt es übrigens auch an unserem Stand an der Adväntsgass – e Renner!)

Smuk // Feldbergstrasse 121 // Donnerstag: 17 bis 24 Uhr, Freitag und Samstag: 17 bis 1 Uhr, Sonntag (Brunch): 10 bis 14 Uhr

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Lora: Christos Kostopoulos

Was machen die Griechen (an der Bar) besser als die Basler?

Christos: Griechische Mixolog*innen sind aufgrund des Umfelds, in dem sie arbeiten, im Vorteil. Griechenland liegt seit Jahrhunderten an der Kreuzung der Welt und wird von allen Himmelsrichtungen inspiriert und beeinflusst. Dies spiegelt sich in den traditionellen Geschmacksrichtungen der Speisen wider, die komplex und voller Aromen sind. Gewürze, Kräuter, Sirups, Sorbets et cetera bieten eine enorme Grundlage, aus der griechische Mixolog*innen kreative Inspiration schöpfen können.

Darüber hinaus ist die Gastfreundschaft Teil unserer antiken Kultur und hat sogar religiöse Züge. Der griechische Gott Zeus wird in seiner Rolle als Beschützer der Fremden manchmal auch Zeus Xenios genannt. Xenios bedeutet Fremder und verkörperte damit die moralische Verpflichtung, Fremden und Gästen gegenüber gastfreundlich zu sein.

Basel und die Schweizer Mixolog*innen haben den Vorteil, dass sie in einer schnell wachsenden Gastronomiebranche tätig sind, die sich mit dem Engagement junger aufstrebender Barkeeper und dem Zustrom von Talenten aus dem Ausland schnell entwickelt. Das stabile wirtschaftliche Umfeld bietet zudem eine hohe Sicherheit. Dies verschafft insbesondere einen erheblichen Vorteil, wenn es darum geht, zu lernen und in neue Technologien und Techniken zu investieren. In meinen Augen ist das Niveau der Mixologie in Basel, in Anbetracht der Grösse der Stadt, erstaunlich. Es gibt viele gute Bars und viele talentierte Barkeeper. Ich bin sehr glücklich und stolz darauf, Teil dieser Gemeinschaft zu sein.

Der erste Cocktail, den du in deinem Leben getrunken hast:

C: Das war eine eigene Kreation: ein Mix aus Cola, Fanta und Sprite. Ich war mächtig stolz darauf. (lacht)

Auf welche wärmende Kreation darf man sich im Lora freuen?

C: Bei Lora bieten wir Glühwein mit verschiedenen Zusätzen wie Rum oder Bourbon an. Heissgetränke aus Tee und Schokolade und nicht zuletzt unsere Kreation Let it Snow aus Tannennadeltee, Ingwer und Honig, aufgepeppt mit Jamesons Black Barrel oder Lillet Blanc.

Lora // Centralbahnstrasse 10 // Montag bis Donnerstag: 8 bis 23 Uhr, Freitag & Samstag: 8 bis 1 Uhr, Sonntag: 8 bis 23 Uhr


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Werk 8: Noah Hoffmann

Drei Gründe, weshalb du Bartender bist:

Noah: Da gibt es wohl mehr Gründe als drei. Lass es mich auf die drei wichtigsten eingrenzen. Erstens: Als Bartender kann ich kreativ sein; von der Idee auf einem Blatt Papier bis zum finalen Drink, der den Gästen beim Servieren ein Lächeln aufs Gesicht zaubert – grossartig!

Zweitens: Der ständige Kontakt mit Menschen und die Arbeit im Team. Langeweile gibt es nicht! Jeder Tag bringt neue Geschichten und neue Herausforderungen mit sich. Das liebe ich. Drittens: Als Bartender bin ich in erster Linie Gastgeber und daran hatte ich bereits als Kind grosse Freude – damals habe ich mit meiner Schwester Restaurant gespielt und meinen Eltern Essen serviert. Das Lächeln nach dem ersten Schluck; angeregte Unterhaltungen ... wenn sich unsere Gäste dankbar verabschieden, fühle ich mich selbst dankbar und freudig darüber, mit dem Team dazu beigetragen zu haben, Menschen schöne Erinnerungen zu bereiten.

Wieso ist es im Winter in einer Bar gemütlicher als im Sommer?

N: Im kalten und dunklen Winter bietet eine Bar einen der wenigen trockenen und warmen Rückzugsorte ausserhalb der eigenen vier Wände und wird somit quasi zur Erweiterung des eigenen Wohnzimmers. Während es draussen stürmt oder gar schneit, sitzen wir bei Kerzenlicht im Warmen und schlürfen Cocktails zu passender Musik. Dabei kommt ein Gefühl von Sicherheit und Heimat auf, welches so im Sommer – auf Grund des guten Wetters und der Gewissheit, dass man genauso gut auch draussen im Freien trinken könnte – eher selten spürbar ist.

Auf welche wärmende Kreation darf man sich im Werk 8 freuen?

N: Eines unserer Highlights im Werk 8 ist definitiv unser Signature Cocktail Limp Bizkit. Der Drink ist eine geschmackliche Kombination aus Ingwer, Honig, einer gewissen Säure und Lebkuchen. Er sorgt nicht nur gedanklich für erwärmende Erinnerungen: Dank den alkoholischen Bestandteilen wie Whisky, Arrack und einem Rum-Likör sorgt er auch physisch für ein Wärmegefühl, welches zu dieser Jahreszeit oftmals mehr als willkommen ist.

Werk 8 // Dornacherstrasse 192 // Dienstag bis Donnerstag: 14 bis 23 Uhr, Freitag: 14 bis 1 Uhr, Samstag: 18 bis 1 Uhr