Die erste Phase der Umgestaltung der Freien Strasse ist abgeschlossen – der oberste Abschnitt zwischen Bankverein und Bäumleingasse erscheint bereits in neuem Glanz. Staune selbst und erfreue dich ab der neuen, zukünftigen Flaniermeile.

Eine Baustelle will niemand vor seinem Haus. Erst recht nicht eine, die mehrere Monate oder mehrere Jahre dauert. Wenn am Schluss aber was Schönes dabei rauskommt, dann ist man eher dazu bereit, die Unan- nehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Die Umgestaltung der Freien Strasse in eine den heutigen Bedürfnissen angepasste, zeitgemässe Flaniermeile ist ein Mammut- Projekt, welches im August 2020 in Angriff genommen wurde und voraussichtlich im Jahr 2023 seinen Abschluss finden wird.

Neue Flaniermeile mit Wow-Effekt

Der erste Abschnitt der Freien Strasse zwischen Bank- verein und Bäumleingasse erstrahlt bereits in neuem Glanz. Schöner, einladender, grosszügiger erscheint dieses erste Vorzeigestück, welches nun abgeflacht ohne Trottoirränder daherkommt und mit hochwertigen Platten aus Quarzsandstein ausgelegt ist. Die Freude ist auch bei den angrenzenden Geschäften zu spüren, wie beispielsweise bei der Confiserie Brändli: «Der neue Abschnitt ist sehr schön geworden. Eine absolute Aufwertung und richtig einladend zum Flanieren und Einkaufen. Den ‹Wow›-Kommentar habe ich persönlich sehr oft gehört, wenn Menschen das erste Mal den neuen Abschnitt gesehen haben», sagt Geschäftsführerin Annett Willimann.

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Gleich nebenan befindet sich die Privatbank Julius Baer – und die hat sich mit der Fertigstellung des ersten Abschnitts sogleich einen neuen Look verpasst. Ein wunderschöner Blumenschmuck ziert die Eingangstüre und gibt den Stil der neuen Freien Strasse vor: attraktiv, einladend, fussgängerfreundlich und verweilenswert. Claude Scharowski, Niederlassungsleiter der Bank Julius Baer in Basel, zeigt sich begeistert: «Unserem Blumen- türschmuck gefällt die aufgewertete Freie Strasse ausgezeichnet. Es macht wieder Lust und Freude, hier zu sein – und das war ja erst der Anfang!» Auch das gegenüberliegende Immobilienunternehmen, die Complimmo AG mit Geschäftsführer Kevin Willy, findet nur lobende Worte über diesen ersten schönen Teil der Strasse, der Lust macht auf mehr: «Ein tolles Projekt, das einer der schönsten Einkaufsmeilen der Schweiz neuen Glanz verleiht.»

«Ich erhoffe mir eine neue Lebendigkeit. Einen Raum, der nicht mehr primär Strasse ist, sondern zum Flanieren und Verweilen einlädt. Ohne begrenzende Trottoirs können Cafés die Freie Strasse in einen echten Boulevard verwandeln. Und die Freie Strasse ist erst ein Teil der Erneuerung unserer Innenstadt. In den nächsten zehn Jahren werden auch die Aeschen- vorstadt, die Rheingasse, die Clarastrasse und über zwölf Gassen und Gässlein der Innenstadt fussgänger- freundlicher und attraktiver.» (Esther Keller, Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt, über die Umgestaltung der Freien Strasse)

Fünf Phasen – ein Ziel

Die Umgestaltung der Freien Strasse und den umliegenden Gassen wird in insgesamt fünf Phasen vorgenommen. Die Baustelle wandert so während rund vier Jahren vom Bankverein hinunter bis zum Marktplatz. In jeder Bauphase werden die unterirdischen Leitungen, die teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert stammen, erneuert, die Strasse wird abgeflacht und mit den hochwertigen Platten aus Quarzsandstein ausgelegt. Der Baum der Bäumleingasse wird zudem in Richtung Freie Strasse verlegt und rückt damit in eine prominentere Position – er wird vom «Strassen-» zum «Platz- baum». Eine Rundbank um den Baum bietet künftig die Möglichkeit, innezuhalten und im Sommer an einem Schattenplatz zu verweilen. Zusätzlich wird der Dreizackbrunnen am Fusse des Münsterbergs in Anlehnung an seine historische Position um wenige Meter in Richtung Freie Strasse versetzt. Letztere Umgestaltungen sind Teil der zweiten Bauphase – jener Phase, in der wir uns derzeit befinden und die den Abschnitt der Freien Strasse zwischen Bäumlein- und Streitgasse, inklusive Barfüsser-, Kaufhaus- und Streitgasse, umfasst. Alle fünf Bauphasen verfolgen dabei dasselbe Ziel: eine Aufwertung der Freien Strasse in eine den heutigen Bedürfnissen angepasste, zeitgemässe Flaniermeile.

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Ein Arbeitsmittel mit grossem Potenzial

Das Uhren- und Schmuckgeschäft Mezger an der Ecke Bäumleingasse–Freie Strasse liegt exakt zwischen der ersten und zweiten Bauphase. Blickt Geschäftsinhaber Urs Mezger aus den Schaufenstern, die auf den oberen Teil der Freien Strasse ausgerichtet sind, schaut er auf das schöne, neue, bereits umgestaltete Stück der Flaniermeile. Blickt er aus den Schaufenstern, die auf den unteren Teil der Freien Strasse hinausgehen, so schaut er auf die Baustelle der aktuellen zweiten Bauphase. Es ist wohl offensichtlich, welchen Ausblick er aktuell bevorzugt. «Der erste Abschnitt der neuen Freien Strasse gefällt mir sehr gut. Die Strasse wirkt offener und grosszügiger», sagt Urs Mezger und lobt dabei auch die Bauleitung: «Die Arbeiten wurden sorgfältig ausgeführt und intelligent geplant. Auf unsere Bedürfnisse wurde im Rahmen der Möglichkeiten Rücksicht genommen.»

«Ein zeitgemässer Stadtraum lebt von attraktiven Flächen, die wandelbar sind. Mit der Umgestaltung der Freien Strasse entstehen neue Möglichkeiten und die Chance, mit neuen Konzepten – sei es aus der Gastronomie oder Kultur – aus der bisherigen Einkaufsstrasse eine vielfältige Begegnungszone mit mehr Aufenthaltsqualität für alle zu machen.» (Mathias F. Böhm, Geschäftsführer Pro Innerstadt Basel, über die Umgestaltung der Freien Strasse)

Zur Aufwertung einer Strasse trägt jedoch nicht nur ein neuer Belag bei, sondern auch die angrenzenden Geschäfte, meint Urs Mezger: «Die neue Freie Strasse ist ein schönes Arbeitsmittel, welches jetzt von den Ge- schäften mit attraktiven Inhalten genutzt werden muss.» Auch die Politik ist gefordert, die neue Flaniermeile mit einem Verkehrskonzept auszustatten, welches zu deren Aufenthaltsqualität und Attraktivität beiträgt. Diesbezüg- lich soll das neue unterirdische «Parking Kunstmuseum» mit 350 Abstellplätzen in unmittelbarer Nähe zu den wichtigen Kulturinstitutionen und der Freien Strasse voraussichtlich schon dieses Jahr Abhilfe schaffen.

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Eine Baustelle will niemand vor seinem Haus – das wird auch immer so bleiben. Der erste fertig umgestaltete, schöne Abschnitt der Freien Strasse zwischen Bankverein und Bäumleingasse lässt jedoch die Unannehmlichkeiten der weiteren Bauphasen erträglicher machen und hilft, das grosse Ganze – die Aussicht auf eine komplett vom Bankverein bis hinunter zum Marktplatz aufgewertete, zeitgemässe Flaniermeile – nicht aus den Augen zu verlieren.

Archäologische Funde in der Freien Strasse

Wie erwartet kommen bei den Bauarbeiten auch immer wieder archäologische Funde zum Vorschein. So stiess die Archäologische Bodenforschung des Kantons beispielsweise auf Keller- und Gebäudemauern aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Auch Gräber wurden freigelegt, die zum 1265 gegründeten «Spital an den Schwellen» gehören dürften, sowie eine Feuerstelle, die wahrscheinlich aus dem Frühmittelalter stammt. Bedeutungsvoll ist daher eine römische Münze, die in den Erdschichten unterhalb der Feuerstelle gefunden wurde und Aufschluss über die Fundstelle geben soll. Eine weitere bemerkenswerte Entdeckung, die die Archäologische Bodenforschung gemacht hat, sind die Überreste einer mehrphasigen Strasse, die auf die römische Zeit bis ins 12. Jahrhundert n. Chr. zurückgeht. Spuren von insgesamt neun verschiedenen, übereinander gelagerten Strassenschichten kamen zum Vorschein. Die heutige Umgestaltung der Freien Strasse ist also nicht die erste. Alle archäologischen Funde werden jeweils genau dokumentiert. Aktuelle Informationen findest du auf der

Website der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt

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