Bis am 4. Oktober zeigt das Kunstmuseum Basel eine der grössten privaten Fotosammlungen der Welt: Ruth und Peter Herzog sammelten über 500'000 Fotografien von 1839 bis 1970 und schufen so eine spektakuläre Enzyklopädie des Industriezeitalters.

Begonnen hat alles auf einem Flohmarkt in Zürich. Das Ehepaar Ruth und Peter Herzog kaufte eine alte Fotografie. Darauf zu sehen ist eine Gruppe von Spinnerinnen, zu deren Füssen ein Spitz sitzt. Ist es Kunst oder ist es ein Zeitdokument? Es ist beides, war sich das Ehepaar sicher und seine Sammelleidenschaft war geweckt. Das war 1974.

 

Aus dem Flohmarktfund wurde eine der weltweit grössten privaten Sammlungen mit über 500'000 Fotografien. Ob Freizeit, Politik, Sport oder Pornographie: Kein Motiv, das massenhaft fotografiert wurde, fehlt. Von den Anfängen des Mediums in den 1840er-Jahren bis zum Beginn seiner Digitalisierung in den 1970er Jahren findet sich die gesamte Vielfalt des menschlichen Lebens.

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Doch wie lagert und archiviert man eine halbe Million Fotos? Zuhause im Wohnzimmer, im Estrich, im Keller? Unmöglich. Seit fünf Jahren ist die Fotosammlung daher Bestandteil des Jacques Herzog und Pierre de Meuron Kabinetts in Basel und wird dort wissenschaftlich erfasst und digitalisiert. Peter und Jacques Herzog sind Brüder.

 

Nun zeigt das Kunstmuseum Basel mit der Ausstellung «The Incredible World of Photography» ein umfassendes Porträt der fotografischen Enzyklopädie von Ruth und Peter Herzog. Es sind Schnappschüsse, Alltagsszenen, aber auch kommerzielle und wissenschaftliche Bilder. Viele sind anonym, aber alle erzählen Geschichten. Spannend!

 

Die Ausstellung ist bis am 4. Oktober im Neubau des Kunstmuseums zu sehen. Im Juli und August kannst du sie jeweils am Mittwoch von 17 Uhr bis 20 Uhr kostenlos besichtigen.

 

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