1939 kaufte das Kunstmuseum Basel 21 Meisterwerke, die die Nationalsozialisten als «entartet» verhöhnt und aus deutschen Museen beschlagnahmt hatten. Die aktuelle Ausstellung «Zerrissene Moderne» erzählt, wie es dazu kam.

Pablo Picasso, Paul Klee, Henri Matisse – das sind nur drei Namen von Künstlern, deren Werke 1937 von den Nationalsozialisten aus deutschen Museen entfernt wurden. Der Grund: Die nationalsozialistische Kulturpolitik diffamierte diese Werke als «entartet», da sie nicht ins Weltbild der Nationalsozialisten passte. Die meisten Werke wurden zerstört, gewisse aber verkauften die Nationalsozialisten gegen Devisen ins Ausland – unter anderem nach Basel. Das Kunstmuseum Basel beleuchtet nun dieses dunkle Kapitel mit der neuen Ausstellung «Zerrissene Moderne», welche bis am 19. Februar 2023 zu sehen ist.

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Verloren und vergessen

Insgesamt wurden 1937 rund 21'000 Werke beschlagnahmt. Eine unglaubliche Zahl. Besonders stark betroffen waren Werke von jüdischen Künstlerinnen und Künstlern, aber auch jene, die Stilrichtungen wie dem Expressionismus, Dadaismus oder Surrealismus angehörten. Jeglicher Ausdruck von Kunst, welcher nicht mit dem Gedankengut des Nationalsozialismus vereinbar schien, wurde zwangsweise aus deutschen Museen entfernt. Es versteht sich von selbst, dass hierbei bedeutende Kunstwerke verloren und vergessen gegangen sind – ein Teil davon gelangte dennoch über verschiedene Kanäle auf den internationalen Markt. Womit wir wieder beim Kunstmuseum Basel wären.

Würdevolle Auseinandersetzung mit Menschen und Geschichten

Es war kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, im Sommer 1939, als es dem damaligen Direktor des Kunstmuseums Basel, Georg Schmidt, gelang, 21 dieser bedeutenden Meisterwerke zu erwerben. Die Ausstellung «Zerrissene Moderne» im Kunstmuseum Basel | Neubau beleuchtet diesen besonderen Moment der Basler Sammlungsgeschichte in unterschiedlichen Facetten. Sie verknüpft die Geschichte einer Rettung der Werke, wie sie gerne erzählt wurde, mit einem genaueren Blick auf die damalige gesellschaftliche Diskussion zu diesem Geschäft mit einem diktatorischen Regime. Die Werke des Ankaufs von 1939 werden in ihrem historischen Kontext mit anderen bedeutenden Werken des deutschen Expressionismus aus Museen und Privatsammlungen der ganzen Welt gezeigt. Ein wichtiger Teil widmet sich ausserdem Werken, die im Zusammenhang mit den Basler Ankäufen standen und heute als zerstört oder verschollen gelten.

Zerrissene Moderne

Kunstmuseum Basel

22. Oktober 2022 bis 19. Februar 2023

kunstmuseumbasel.ch

Entdecke auch das Rahmenprogramm mit zahlreichen, mehrsprachigen Führungen.

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Dieser Partner-Content ist in Kooperation mit unserem Partner «Kunstmuseum Basel» entstanden.
Kunstmuseum Basel
Das Kunstmuseum Basel besteht aus drei Häusern: Dem Hauptbau, der hauptsächlich die Sammlung bis zur Klassischen Moderne beherbergt, dem Neubau, in dem die grossen Sonderausstellungen ihren Platz haben, und dem Gegenwart, dem Ausstellungshaus für Gegenwartskunst.