Es leben die wilden Siebziger! Oh Hommage, wie sehr hat Basel auf einen Ort wie dich gewartet. Die neue Café-Bar im St. Johann ist so ziemlich alles – ausser normal.

Noch nie hat es so Spass gemacht, diese Rubrik zu bespielen. Das liegt zum einen natürlich an der Tatsache, dass wir endlich wieder raus dürfen. Endlich wieder auswärts schlemmen und geniessen; endlich wieder neue Orte entdecken können. Zum anderen ist's aber auch die Location, die uns mit Glücksgefühlen schwängert. Denn diese Bar ist nicht einfach irgendeine Bar. Genauso wenig wie die Betreiber einfach irgendwelche Wirte sind.

Hommage ist ein Ort, auf den Basel seit dem Beginn der 80-er Jahre gewartet hat. Eine Hippie-Oase, in der sich Serge Gainsbourg und Jane Birkin wohl definitiv mehr als bloss nett in die Augen geschaut hätten.

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Ob zum Kaffee auf dem kleinen Vorplatz oder zum Old Fashioned zur späten Stunde: Im neu eröffneten Seventies-Lokal gibt’s abgesehen von Erquickungen für die Kehle auch Pizzen, deren Namen nicht einfach wahllos gewählt wurden. Heiss auf dem Teller serviert kriegst du beispielsweise die vegetarische «Brigitte Bardot» (Tomaten, Mozzarella, verschiedenes Gemüse und Oregano). Aber auch unser soeben erwähntes Glamourpaar, Serge und Jane, lässt sich in würziger und vielseitiger Form verschlingen. «Serge besticht durch seine Vielseitigkeit. Und Birkin ist einfach ein heisses Weib», erklärt Hommage-Besitzerin, Nathalie Steinle aka Agent Stone, die du wahrscheinlich noch aus dem ehemaligen, orientalischen Lädeli Purpur kennst.

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Zufällige Reise in die Vergangenheit

«Ich träumte schon lange von meiner eigenen Bar, hab’ vor über zehn Jahren das Wirtenpatent gemacht», erzählt die Basler Frohnatur.

Als Nathalies Partner, genannt «Professor Mamoux», ihr von diesem leerstehenden Raum erzählt, gehen die beiden, gleich um die Ecke wohnend, einfach mal rein. Und das, obwohl die Tür laut und deutlich «Geschlossen» schreit.

Was sie hier suchten, fragt sie der Mann, der aus dem Nebenraum kam. «Also eigentlich genau das», antwortet Nathalie.

«Ich war schon immer der Machertyp, das war im Purpur nicht anders. Das Schreiben von Businessplänen überlasse ich anderen», witzelt sie.

Es funktioniert: Nachdem die Räumlichkeit vom «da Pamela» während acht Jahren leerstand, zeigte sich dessen Inhaber alles andere als abgeneigt über die Idee einer Untermiete. Und klar, die Pizzen stammen von ihm.

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Ein per Zufall gefundenes Fressen, Gastgeber mit Künstlernamen, eine Sitzbar im 70-er Look, gratis Spielzeug für alle, eine Vintage Triumph zur Deko, zusammengewürfeltes Flohmi-Mobiliar, verruchte Burlesque-Shows, Cabarets und Filmabende: Im Hommage ist definitiv nichts normal. «Und genau das ist unser Ziel. Alles, was irgendwie anders ist, ist bei uns richtig», erklärt Professor Mamoux.

A propos Fressen: Im Hommage gibt es nicht nur Pizza, sondern auch Finger Food, wie Pecorino pepe nero, Salsiccia Napoli oder Oliven.

Die Cocktailkarte hingegen kommt ganz klassisch daher: Americano, Negroni, El Presidente, Dry Martini … ausgefallene Mixturen überlassen Mamoux und Stone der Zukunft. Dafür werden unter anderem auch exotische Biere und Mocktails serviert.

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Es überrascht nicht, dass Professor Mamoux und Agent Stone auch privat ein unschlagbares Team abgeben. Würden sie uns nicht mit ihrem charmanten Lächeln und der (zu) selten anzutreffenden offenen und herzlichen Art im Hommage begrüssen, wären sie bestimmt irgendwo am Pferde stehlen. Ganz Bonnie & Clyde halt.

Was: Neueröffnung Café-Bar Hommage

Wo: Mülhauserstrasse 53

Wann: Dienstag bis Samstag, 16 bis 24 Uhr

hommagebasel.tumblr.com