Das «A» und «O» in Sachen Stil? «Manieren und Respekt. Sonst kann ja keine Kultur und Kommunikation stattfinden!»

Das sind die Worte von René und Maximilian – diesbezüglich gehen sie mit grossem Vorbild voran! Kurz nachdem ich mich abends zu ihnen an den Tisch setze, nähern sich Freunde von ihnen für ein rasches Hallo. Blitzschnell stehen beide auf und begrüssen sie herzlich. Bewaffnet mit meinem Block, dem Stift, der Kamera und hohen Schuhen sitze ich so ungeschickt, dass es mir praktisch unmöglich ist, aufzustehen. Nachdem die Bekannten gegangen sind, entschuldige ich mich bei beiden, dass ich nicht aufgestanden bin. Und was machen sie? Sie entschuldigen sich bei mir, dass sie mich nicht bei allen Einzelnen namentlich vorgestellt haben.

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«Ja, Manieren und Respekt gegenüber Anderen sind enorm wichtig. Das ist Kultur, das gehört zur Kultur», lässt mich Maximilian wissen und fährt fort: «Wir stellen immer wie mehr fest, dass das heutige Erziehungsbild die Qualität der Wertschätzung viel zu gering behandelt. Das ist sehr schade.»

Wertschätzung ist eine Tugend, welche bei einem selbst beginnt. Auf meine Frage, was denn für sie beide Stil bedeute, antworten sie: «Dass man sich wohl fühlt in der Rolle, in welcher man sich befindet. Es hat mit Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit zu tun. Natürlich war das bei uns nicht immer so. Es war ein Prozess. Heute können wir sagen: Das sind wir, zu dem stehen wir.»

«Wir sind nicht auf Komplimente aus, selbstverständlich haben wir aber nichts dagegen.»

Maximilian und René legen Wert auf Stil – keine Frage. Seit jeher sind sie stets sehr gut angezogen. «Wir sind nicht auf Komplimente aus, selbstverständlich haben wir aber nichts dagegen», schmunzeln sie.

«Liebe wird aus Mut gemacht!»

René und Maximilian sind schon seit 30 Jahren zusammen. Aufgrund ihres Mutes, auch (Stil)-Regeln zu brechen, werden sie nämlich ständig und egal, wo sie sich gerade befinden, angesprochen. Während sie sich früher praktisch nur elegant gekleidet haben, spielen sie heute gerne mit Gegensätzen. Sneakers zum Smoking, feminine mit maskulinen Elementen gemischt, No Name mit Markenartikeln. Auf jeden Fall nicht der Masse entsprechen, sondern seine persönliche Note einbringen — das ist ihr Motto! «Wir ändern auch sehr oft Kleidungstücke um oder kreieren Neue», lässt mich Maximilian wissen. Unzählige ausgebleichte Embleme von getragenen Caps haben sie beispielsweise abgetrennt und auf Kittel und Hosen genäht. Drei Mal darf man raten, wie oft sie schon darauf angesprochen wurden!

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Ganz wichtig ist allerdings, dass man sein Alter nicht ausser Acht lässt. Mit dieser Erkenntnis kann man auch wieder bewusst spielen. «Da muss man bei seiner Wahl oder Kombination einfach darauf schauen, dass es nicht kippt, unpassend oder billig wirkt.» «Oh ja», klinke ich mich gleich ein, «ich weiss genau, wovon ihr sprecht. Seit ich 40 bin trage ich meine hohen Schuhe auch nicht mehr zu kurzen Röcken – Entweder-oder!»

«Genau das meinen wir», erklären sie mir und wir lachen alle drei los!

René und Maximilian – ich danke euch herzlich für die Einsicht in eure Stilwelt! Keep on shining!

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