Cirque de Loin: L'homme n'existe pas

Zwei cis-Männer setzen sich auf der Bühne assoziativ mit der toxischen Männlichkeit auseinander. Rollenbilder werden hinterfragt, Klischees gesprengt und dennoch kommt immer wieder die Frage auf: können wir uns unseren Prägungen überhaupt entziehen?

What the fuck means Männlichkeit? Der Anarcho-Clown Ludo wird mit grossen Fragen konfrontiert – dabei will er eigentlich ein Bad nehmen. Begleitet wird er von einem Musiker, der ihn vertont, ihn auffängt, spiegelt und selbst stolpert . Es entsteht ein Spiel, immer wieder ein Kampf, es wird auf die Fresse geflogen und wieder aufgestanden, geheult, getanzt und nackt in die Luft gesprungen. Hüllen fallen, die rote Nase haut ab – was passiert ohne die Maske, die das Scheitern so schön macht? Die Sehnsucht nach Transformation und Wandel entwickelt den Sog, der den Abend vorantreibt. Klischees werden gefeiert und zerfetzt. Und dabei geht es irgendwann vielleicht gar nicht mehr um „den Mann“, sondern um den Menschen. Darum, was uns alle verbindet: Erde, Luft, Feuer und Wasser. Am Ende gehen wir ja doch alle baden mit unseren Mustern und Geschichten.

Der feinen Linie des guten Geschmacks entlang tanzend, an der Grenze von Zirkus und Theater balancierend; eine Mischung von Artistik, Clownerie, Ritual und Musik; ein energetischer Power-Shake à là Cirque de Loin: physisch, bildstark und brüllend komisch.